Seit nahezu einem Jahrhundert bestand die Pension Auer / der Gasthof Auer und war bis zur 3. Generation im Besitz der Familie Auer / Ruhland.
Als Paul und Emma Auer geb. Löhle dieses Gasthaus bauten, lag das Haus so abseits, dass eine eigene Quellfassung und ein eigenes Wasserreservoir nötig war. Noch über das Jahr 2000 hinaus wurde von dort das frische Quellwasser bezogen. Mit der Zeit wuchs der Betrieb und bald erwies sich das Haus als zu klein und wurde durch Anbauten (1935 / 1951) erweitert.
In den dunklen Zeiten des Dritten Reiches hatten die Eheleute Auer (wegen der Nähe zur Schweizer Grenze) viele Verfolgte des Hitlerregimes untergebracht.
Sicher ist so mancher prominente Zeitgenosse hier eingekehrt. Vielleicht Hermann Hesse auf einer seiner Wanderungen. Verbürgt ist, dass ihn sein Weg auf seinen Wanderungen über die Höri am Gasthof Auer vorbeiführte. Er lebte ja einige Jahre im nur wenigen Kilometer entfernten Gaienhofen. Eventuell kamen Maler aus dem Umkreis von Erich Heckel in den Gasthof Auer. Wanderte doch auch Erich Heckel mit Walter Kaesbach über die Höri und wählte bald darauf Wangen als sein Domizil. Der Blick aus seinem Ateliefenster auf den Untersee inspirierte ihn zu seinen Arbeiten.
Der Schriftsteller Hans Leip lebte nach 1945 ein Jahr im Gasthof Auer und schrieb hier seinen großen Roman Der Strom im Meer. Mancher hat Hans Leip schon vergessen, aber als Dichter des Liedtextes von "Lili Marleen" ist er den meisten bekannt und unsterblich geworden. Aus seinem Schriftwechsel geht unter anderem hervor, dass er sich im Hause Auer mit Otto Dix traf, einer der großen Höri-Maler.
In den folgenden Jahren wurde immer wieder weiter an- und umgebaut. Die Tochter Josephine heiratete Ihren Mann Alban Ruhland und in den folgenden Jahren kamen drei Söhne, Reinhold, Armin und Michael zur Welt. Bis zu seinem Tode führte Paul Auer den Gasthof und die Pension, die zu einer beliebten Sommerfrische am Bodensee wurde. Viele Gäste kamen über Jahre regelmäßig wieder, um hier ihren Urlaub zu verbringen. Als 1983 Armin Ruhland die Leitung übernahm, erhielt das Haus das heutige Aussehen. Armin Ruhland hatte Koch gelernt und setzte somit die Familientradition in der Gastronomie fort. Einige Gästezimmer mussten weichen und das Restaurant wurde erweitert. Er baute eine der schönsten Seeterassen vom Untersee an das Haus an. Weit reichte hier der Blick über den Untersee hin zu den malerischen Dörfern, Städtchen und Bergen am Schweizer Seeufer.
Das Anwesen wurde von Armin Ruhland im Jahr 2021 verkauft und nun soll auf dem Grundstück durch einen Investor ein überdimensional großes Wohngebäude entstehen. Im Oktober 2022 wurde für das Gebäude mit sieben Wohneinheiten und Tiefgarage die Baugenehmigung (trotz Einsprüchen aus der gesamten Nachbarschaft) erteilt.
Das gesamte Gebäude wurde zwischenzeitlich abgerissen --> Diashow | --> Zeitrafferfilm
Aquarell von E. Wolf in Freundschaft der Familie Auer gewidmet
Aquarell von E.Wolf 1957 - Familie Auer in Freundschaft gewidmet
Postkarte mit Lied Postkarte
Haus von Fam. Auer um 1950
Haus nach der 2. Erweiterung
Postkarte mit Lied Postkarte
Hauseigene Postkarte um 1960
Hauseigene Postkarte um 1960
Postkarte mit Lied Postkarte
Südansicht vor dem Abriss
Nord- Ostansicht vor dem Abriss

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